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SNIPPTEC & Steinbauer Tuning]

 

 

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[Neueröffnung]

 

Rolls Royce Club siehe "www.sniptec.com "

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Fernfahrer

Kolben PM

 

 

 

         FERNFAHRER 7/2012

 

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Schwarze Magie

 

Kleine Zauberstäbchen, die per Materialbeeinflussung Motoreigenschaften verändern? Unglaublich, aber da scheint etwas dran zu sein.

 

Text Andreas Techel

 

Spediteur Joachim Fehrenkötter reicht´s. Trotz kontinuierlicher Fahrerschulung und Spritsparreifen hat er im letzten Jahr 840.000 Euro mehr für Diesel ausgegeben als im Vorjahr. Die üblichen Sparmaßnahmen betrachtet er als ausgeschöpft. "Wir sind zwar kein Experimentierclub, aber ich bin immer interessiert, verborgene Potenziale zu heben."

So eins könnte etwa hinter dem Namen Sniptec stecken. Ein Motoroptimierungssystem, dessen Beschreibung bei jedem Techniker die Alarmglocken schrillen lässt: Seltsame Stäbchen, "Pipes" genannt, werden am Minuspol der Batterie und am Zylinderkopf festgeschraubt. Ein Stück Flexschlauch, "Tube" genannt, wird mittels Kabelbinder neben die Spritleitung platziert. Als Krönung gibt es noch die "Stripes", metallisch wirkende Heftpflasterchen, die auf dem Ansaugtrakt und in einer Variante sogar auf die Felgen kommen. Alle diese Teile sollen sich positiv auf das Schwingungsverhalten der verwendeten Materialien auswirken. Sniptec-Geschäftsführer Horst Kern holt zur Erklärung weit aus, bis zur Atomebene der Stoffe. Doch weder für Ingenieure noch für Laien macht dies die Sache annehmbarer. Es klingt einfach alles irgendwie nach Voodoo. Denn selbst die verbesserten Verbrennungsprozesse, die Kern mit Gutachten nachzuweisen versucht, sind mit dem heute gültigen Technikverständnis schwer zu glauben. Was bleibt, ist der Versuch.

Das denkt sich auch Flottenbetreiber Fehrenkötter. Testkompetenz hat er kraft seines Dauerlaufs mit sieben Lkw-Marken bewiesen, nun will er den "Pipes" und "Stripes auf den Zahn fühlen. In acht Fahrzeugen lässt er das System probeweise einbauen, dann beobachtet er sie über drei Monate per Fleetboard und vergleicht sie mit den Daten davor, ohne die Ausrüstung. Das Ergebnis: Die Miniflotte verbessert ihren Verbrauch um durchschnittlich 0,6 Liter pro 100 Kilometer, obwohl zwei Fahrzeuge sich sogar verschlechtern. Das eine um einen halben Liter, das andere aber um 1,4 Liter. Die Mehrzahl jedoch verbessert sich ebenso signifikant, sogar um bis zu 2,1 Liter. Auffällig, dass die beiden Ausreißer die niedrigste Einsatzschwere haben, während die besten Werte bei der höchsten Einsatzschwere erzielt werden. Auch die Fahrer spüren eine Veränderung. Am Berg zieht der Motor besser durch, manche Steigung bewältigen sie nun eine Gangstufe höher. Zeigt sich hier doch eine Wirkung? Trotz der seltsamen Methode?

Auch Sniptec testet für sich, um eigene Werte vorweisen zu können, und vielleicht auch, um den skeptischen Autor dieser-

 

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Zeilen zu überzeugen. Zum Test leiht sich Kern bei Wires in Himmelstadt einen DAF XF105,460 und geht damit einen Tag lang auf die Bosch-Teststrecke in Boxberg. Gegen die ihm entgegenschlagende Skepsis lächelt er mit großen Optimismus an: "Wer hätte vor 200 Jahren geglaubt, dass die Kutschen bald keine Pferde mehr brauchen würden?" Das klingt ziemlich selbstbewusst.

Um einen ordentlichen Referenzwert zu bekommen, soll der DAF zunächst unpräpariert 15 Runden über das Testoval ziehen. Einzig der Tank wird abgeklemmt und durch einen exakt ausgemessenen 20-Liter-Kanister ersetzt, aus dem der Motor für die Proberunden seinen Kraftstoff ziehen muss.

Trotz aller Technik hat der Fahrer den größten Einfluss auf das Verbrauchsverhalten eines Fahrzeugs. Um diesen hier unter den Laborbedingungen zu minimieren, übernimmt Dieter Kühling das Lenkrad des DAF. Der Fahrertrainer wird sich darauf konzentrieren, in beiden Testläufen möglichst exakt das Gleiche zu tun. Es sollen dabei auch Durchzugstests gefahren werde. Etwa von 60 auf 80 km/h und von 70 auf 85 km/h. In den Auslaufrunden soll der Tacho exakt 65 Stundenkilomter anzeigen. So ziehen wir rund 39 Minuten lang über das Testoval. Das Display des DAF meldet anschließend gefahrene 47 Kilometer, bei einer Duchschnittsgeschwindigkeit von 72,3 km/h und einem gemittelten Verbrauch von 31,2 Litern. Im-

 

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Messtank verbleiben danach exakt 5,6 Liter. Mit Wasserwaage und Messbecher füllt Kern den kanister wieder auf. Dann verbaut er die besagten Teile. Weniger als eine halbe Stunde vergeht dafür.

Testfahrer Kühling rollt wieder auf das Oval. Wie zuvor absolviert er seine Runden mit den vorgegebenen Tempoänderungen. Die per Hand gestoppten Durchzugsmessungen erledigt der DAF nun bis zu vier Sekunden schneller. Nach gut 38 Minuten zeigt das Display wieder 47 Kilometer an. Diesmal liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 75,5 km/h und für das Verbrauchsmittel gibt der Bordrechner nun ein Zehntel weniger an als zuvor. Doch die Überraschung wartet im Messtank: Hier sind nun fast 6,5 Liter übrig geblieben. Um 0,9 Liter hat sich das Fahrzeug auf dieser Testfahrt von weniger als 50 Kilometer verbessert.

Das verblüfft, aber die Skepsis will irgendwie nicht weichen, obwohl das Sniptec-Team den Eindruck redlicher Tüftler macht. Zu seltsam ist schlichtweg die Methode.

Auch Joachim Fehrenkötter lässt das Thema keine Ruhe, er will es nun selbst beim Fahren mit einem eigenen Lkw ausprobieren. Seine Testrunde um den Firmanstandort Ladbergen in Westfalen ist 102 Kilometer lang. Auf der A1 geht es zunächst Richtung Osnabrück mit einer strammen Steigung an den Ausläufern des Teutoburger Waldes. Dann über die B 30 südlich an Osnabrück vorbei auf die B 33, wo sich abermals das Schicksalsgebirge der Römer in den Weg stellt, anschließend auf Landstraßen über Versmold und Glandorf zurück. Als Testfahrzeug dient ein Actros MP3 2544. Beladen mit vier landwirtschaftlichen Schneidwerken von Krone bringt die Fuhre 31,9 Tonnen auf die Waage. Über die Aerodynamik braucht man bei diesem offenen Transport nicht groß nachzudenken, im Zweifel ist der Luftwiderstandsbeiwert von Omas Eichenregal ein besserer. Zum Messen klemmt das Fehrenkötter-Team einen der beiden Tanks ab, dann wird der andere an fest definierter Stelle vor der Tanksäule genau auf eine Markierung im Tankstutzen vollgetankt. Vier Runden sind geplant. Je eine mit und eine ohne Sniptec für den Chef und dann dasselbe nochmals mit Fuhrparkleiter Robert Theis am Lenkrad. Um größtmögliche Vergleichbarkeit zu haben, beschließen die beiden, auf manuelle Eingriffe ins Getriebe zu verzichten. Die Beifahrer protokollieren, was auf der Strecke passiert. Noch im Lkw werden erste Unterschiede deutlich: Team Fehrenkötter Techel registriert eindeutig, dass die starken Steigungen einen Gang höher genommen werden und manche Rückschaltung unterbleibt. Auch bestimmte Messpunkte erreicht der "gesnipte" Actros etwas schneller. Tester Theis berichtet hinterher ebenfalls von spürbar weniger Schaltungen, vor allem wenn das Gaspedal nicht zu stark gedrückt wird, etwa bei Start vom Hof. Beim Vergleich der Bordcomputer mit den Werten vom Nachtanken ergibt sich ein ähnliches Bild wie beim Test am Boxberg. Laut Bordrechner drehen beide Tester ihre Runden jeweils mit fast exakt gleichem Verbrauch bei ebenfalls nur um ein Zehntel Stundenkilometer abweichender Durchschnittsgeschwindigkeit.

Doch beim Nachtanken schlägt das Pendel zweimal zugunsten von Sniptec aus: 31,24 statt 33,68 Liter, bei Fehrenkötter, 34,80 statt 35,96 Liter bei Theis, der mit deutlich schlechterem Wetter und mehr Verkehr zu tun hatte. Alles Voodoo, oder was?

Als Nächstes wollen die Sniptec-Mannen im September auf der Deutschlandfahrt für historische Nutzfahrzeuge den Oldtimern das Qualmen abgewöhnen. FERNFAHRER wird dranbleiben.

 

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